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Daten u. Namen der Helmstedter Schützenbrüderschaft
1370 Gründungsjahr der Helmstedter Schützenbrüderschaft. Nach einer im Stadtarchiv Goslar bestehenden Urkunde in Form einer Einladung der Helmstedter Schützenmeister und der Schützengemeinde zu Helmstedt an die Schützengesellschaft Goslar von 1220 zum Schützenfest. 1384 Bildung der Braunschweigischen " Lilien - Vente" um den gebotenen Landfrieden aufrecht zu erhalten 1387 Großer Schüttenhof in Magdeburg. Geladen waren die Kaufleute benachbarter Städte: Goslar, Hildesheim, Calbe, Braunschweig, Quedlinburg, Halberstadt, Blankenburg, Aschersleben, Halle und Gr.Salze.(Geschossen wurde um eine Jungfrau, eine Unfreie die als Preis ausgesetzt war.) 1408 bis 1490 wurde Helmstedt 19 mal befehdet. 1408 im Kampf mit den Herren von Warberg, Sommerschenburg und Dreileben. 1475 mit den Herren von der Schulenburg. 1426 Wurde Helmstedt in den "Hansabund" aufgenommen. Als kleinste Hansastadt zahlte sie den geringsten Beitrag und musste drei Gewappnete mit je drei Pferden zum Bundesheere stellen. Dem Bund hat Helmstedt wie Nordheim, Quedlinburg, Aschersleben, Halberstadt bis 1518 angehört. 1534 Übung auf dem Magdeburger Schüttenhof, wozu alle Nachbarstädte bis zur Altmark geladen waren. 1565 Befehl vom Herzog aus Tangermünde an den Rath der Stadt. Zur Gestellung des Hauptmanns mit seinen Knechten im Harnisch nach Calvörde, zum Geleit des Herzogs nach Hause. 1571 Instruktion vom Herzog Julius für das Schützenwesen: Daß sich jeder mit einem langen Rohr und mit Kugeln eines Fingers Dicke bewehrt. 1576 Gründung der Universität. 1576 Fuhren Züricher Schützen auf den Rhein zum Straßburger Schützenfest mit 12 Pfund warmen Hirsebrei 1578 Zum bürgerlichen Freyschiessen wurde der Stadtgraben vom Eingang des Walles am Nordertor bis zum Westertor neu geebnet. 1593 Altes Gründungsjahr. Da das Kloster Ludgeri der Schützengemeinde das Schützenhaus, geschmückt mit des Klosters- und des Stadtwappens, am Walle geschenkt hat. Herzog Heinrich Julius hat den Wolfenbüttler Hof-Gerichts-Prokurator "Hugo" zum Schützenmeister bestellt. (Der Stadtgraben vom Nord-Tor zum West-Tor bis an den Wassergraben war zum Schiessen angewiesen. Die Schützenbahn, die von Norden nach Süden verlief, war auf der Westseite durch den 20 Fuß hohen Wall, auf der Ostseite durch die noch höhere Stadtmauer begrenzt. Die Kugeln wurden von einem hohen Erdaufwurf und einen diesen überragenden Pallisadenzaun aufgefangen. 1601 12.-13.Juni: Der große freye Schüttenhoff mit grossen Freyschiessen in Hannover. 67 Städte wurden eingeladen. Dabei auch Helmstedt, Scheiningen, Braunschweig und Magdeburg 1604 Befehl vom Herzog: vom 30.März die Schützenrechnung einer Revision zu unterziehen, um die Mittel ausfindig zu machen und damit die vom Magistrat geliehenen 10 Taler zurückzuzahlen. 1608 13. Mai: Erlass vom Bürgermeister u.Rath der Stadt Helmstedt. Das ein jeder sich im schiessen üben soll und am Montag des heiligen Pfingsten zum Zollschiessen sich einzufinden. 1608 Laut Spandauer Chronik wurde in Berlin erstmals auf eine Türkenscheibe geschossen. 1612 Einladung zum großen Schiessen nach Gö¶ttingen 1625/26 Die Pest rafft 1400 Einwohner dahin. Die Universitä wurde geschlossen. Während des 30 jährigen Krieges ist vom Schützenwesen nichts aufgezeichnet. 1652 Laut Schützenregister des "Heinrich Vrehde" begann am 23. Mai wieder das Schiessen. Das Schützenhaus und der Scheibenstand am Walle wurden für 170 Taler verbessert. Der Überschuss vom Bierausschank wurde zur Barkasse getan. 1653 hat Bürgermeister Röer 2 Th. zu den Baukosten gegeben. 1654 18. April Erlaß vom Rath: Daß nach den großen Krieg wieder von Ostern bis Michaelis alle Montags mit geschossen werden soll. 1662 Ab 1662 wurden 15 Thaler vom Rat zum Schiessen gegeben. Großes Festschiessen in Dresden 1666 In einem Decret vom 19.November entschied Herzog Rudolf-August: Das ein Jeder, der mitschiesst, ob arm oder reich und den besten Schuss tut, von aller Umpflichte und allen Ordinaris für gänzlich befreyt sei. Das Contributions.-Königs.-oder Freyschiessen wir allemal den Montag nach Pfingsten gehalten. Um die Schoßfreiheit wird gleich nach Michaelis und um den Ochsen den Montag nach Galli geschossen. Das Türkenschiessen aber wird jährlich drei mal celebriert. Das erste mal den Dienstag nach dem Freyschiessen und die übrigen beiden male des Freitags nach den beiden zwischen Ostern und Michaelis einfallenden Helmstädtischen Jahrmäkten. 1668 vom 30. Januar: Erste Schützenordnung vom Magistrat. Die besagt, daß den ersten Montag nach Ostern alle Jahre 2 Schützenmeister u. 2 Untermeister erwählt werden. Die Schützen müssen sich alle Montag auf dem Walle zum Schiessen versammeln. genanntes Datum wird vom Montag Schießclub als Gründungsdatum belegt. 1668 Wurde die Bewirtschaftung des Schüzenhauses verpachtet. An Hans-Heinrich Köhnhagen. Er musste 20 Thaler Pacht zahlen, dem Schützenknecht das Bier liefern und jährlich eine neue Scheibe stellen. 1673 5.März beklagt sich Hufschmiedt Hermann Koch, da er trotz des besten Schusses, Abgaben zahlen soll. 1674 Im Stadtarchiv eine Liste der Bürgerschaft, die am 27.April auf den Schützenwall gezogen: 62 vom Ost-Viertel, 66 vom Süder-Viertel, 57 vom Wester-Viertel u. 87 vom Nord-Tor-Viertel. 1676 Verlust des Privilegs der Steuerfreiheit. Es sollen 15 Thaler von der Stadtkämmerei gezahlt werden. 1682 6. April: Befehl vom Herzog aus der fürstlichen Kanzlei zu Wolfenbüttel, daß das Scheibenschiessen unbedingt beibehalten werden soll. 1687 Wurde Klage beim fürstlichem Braunschweigisch-Lüneburgischem Landesherren gegen den Wirth Köhnhagen geführt. 1692/93 Div. Acten der Schützengilde, Haupt- und Gildeleute betr.Contributions-u.Freyschiessen.(Im Stadtarchiv) Die Freyheit gewann Bürger Rikwohld. 1693 Klage vom 30.September an die Herzöge Rudof-August und Anton-Ulrich, wegen Weigerung der 15 Thaler aus der Stadtkasse. 1695 Decret vom 6.Mai von Rudolf-August u. Anton-Ulrich: 8 Thaler sind jährlich aus der Kämmereikasse zu zahlen. 1706 Wurde gegen 11 Bürger wegen ihres Fernbleiben beim Auszug ein Verfahren eingeleitet. 1708 Ein Gesuch des Schüzenkönigs Jürgen Kloßen um Befreiung von Bier und Brandwein-Accisse wird endgültig abgelehnt. 1708 Dr.Eisenbarth wurde in Magdeburg Schützenkönig 1713 Wurde den Bürgern bei Verlust ihres Bürgerrechtes aufgegeben: Alljährlich wenigstens drei mal auf dem Walle mitzuschiessen und bey Strafe befohlen beim Freyschiessen mit aus zu ziehen. Wer sich ausschloß durfte nicht mitschiessen. 1716 wurde das Türkentor erbaut. 1718 Div.Rechnungsbelegungen: Der Rath gab für jedes Montagsschiessen 12 gute Groschen als Preis. Contract mit Wall-Wirth Joh. Heinrich Paasche v. 18. April 1721 Das Schüzenhaus am Walle wurde durch einen Seitenbau erweitert 1728 Die gewonnenen Schützenbrüder wurden mit " Monsieur" in das Schützenregister eingetragen. 1730 Die ersten Kohlefunde bei Helmstedt 1731 Rescript vom Herzog: 20 Thaler für den König aber keine Steuerfreiheit. 1734 Aufnahme des Johann-Philip Prüße. Da dieser in der Neumark wohnte und daher kein Bürger, durfte er beim Freyschiessen nicht den besten Gewinn erlangen. Auch nicht anderen Schützenbrüdern zur Leiche folgen. 1736 Der Wall-Wirth wurde verpflichtet 12 gute Groschen zum Gewinn zu geben. 1737 Schreiben vom 20. April vom Herzog aus Festung Wolfenbüttel wegen Abnahme der Schützenrechnung u.des Scheibenschießen. 1747 Herzog Carl bestätigt am 8.November. Daß kein Schützenwirth beim Freyschiessen mit schiessen solle. 1751 wurde in Magdeburg schon ein Ochsenschiessen veranstaltet. 1760 Beim Freyschiessen wurde die Hofrätin "Menken", die Urgroßmutter Bismarks, durch eine verirrte Kugel aus dem Schießstand am Walle in ihrem Garten verletzt. Das Schiessen am Walle wurde sofort vom Herzog troz vieler Einreden und Gutachten verboten. Die Schützen bezogen sich dabei auf eine über 300 jährige Poßession. 1763 Durfte nach einer Friedensfeier noch einmal ein Salut geschossen werden.(Ende des siebenjährigen Krieges am 14.2.1763.) 1764 Am 5.März gab Herzog Carl wieder die Erlaubnis zum schiessen, aber an einem sicheren Platz außerhalb der Stadt. Danach wurde am 14.Juli ein Platz am "Schwarzen Berge" neben den Schwalbenteich angewiesen, nachdem der Herzog am 21. Juni die Genehmigung dazu erteilte. Mit dem Bergmann Friedrich Böhler wurde ein Vertrag vereinbahrt, daß er für 74 Thaler den Platz für die Schießbahn zu planieren, die Hütten für den Scheibenknecht herzurichten und den Kugelfang mit Rasen zu belegen habe. Am 23.u.27.Juli wurde das Fry-u.Türkenschiessen wieder abgehalten. Dieser Platz fand aber wenig Anklang bei den Bürgern, da er durch Staub bzw. Matsch schlecht zugängig war. Der Gedanke, den Platz zur Hafermasch zu verlegen, wurde immer wieder aufgegriffen. 1770 Verordnung vom 12.März vom Herzog Carl: Verbot des Freyschiessen wegen Müßigkeit und Völlerei für alle Städte und Flecken. 1772 Bewilligt Serinissimus daß in Helmstedt 20 Thaler aus der fürstlichen Kriegskasse und 7 Thaler aus der Stadtkasse zum Freyschießen bewilligt werden. 1794 Herzog Carl-Wilh.Ferdinand verleiht den Geologen Johannes Koch das Recht bei Helmstedt nach Kohle zu schürfen. 1794 Am 11.Februar ein bisher einmaliges Ereigniß Es verstarb als Schützenkönig der 50 jährige Bäckermeister Andreas Woge. Am 14.Februar feierliche Beisetzung. Am Grabe wurde der Königsvogel dem Schoßkönig Brauer-u.Brantweinmeister Brandt überreicht. 1794 8. März Antrag vom 1. Schützenmeister u. Schützenkö¶nig Brandt an Bürgermeister Seidel: Den Schießplatz zur Hafermasch zu verlegen. Kondensschein v.8.April des Klosters Ludgerie: Genehmigung zur Verlegung des Schießplatzes nach der Hafermasch. Am 9.April teilten die Schützenmeister in einer Generalversammlung mit, daß durch höchstes Rescripz v.28.März die Verlegung des Schießplatzes nach der Hafermasch bewilligt sei. Am 16.u.17.April sammelten die Schützenmeister bei den Bürgern für den neuen Schießplatz. Dank der Spenden der Klöster Ludgerie und Marienberg wurde der Neubau so schnell bewerkstelligt, daß am 16.Juni 1794 das erste Königsschießen audf der Masch stattfand. 1795 Am 30.März wurde das Schützenhaus am Walle an den Fleischermeister Christoph-Heinrich Diekmann verkauft. Herzog Wilhelm-Ferdinand bestätigt den Verkauf am 8. Juli. Verkauf für 600 Thaler u. jährlichen Erbenzins v.30 Thaler außerdem beim Freyschiessen ein halb Fass Bier und die Schießbahn vom Schützenhaus bis zur großen Scheibe in ordentlichen Zustand zu halten. 1810 Am 1.Mai wurde die Universität geschlossen. 1814 Herzog Friedrich Wilhelm als Gast beim Freyschießen in Helmstedt. 1816 Verhandlungen mit St.Ludgerie u. St.Marienberg. Betr.Aufstellung eines Waterlo-Monument`s. 1817 Am 1.Juni Einweihung des Waterlo-Monument auf dem Maschplatz 1821 Antrag an die Stadt zum Bau eines neuen Schützenhauses nach dem es durch Feuer gelitten hatte. 1828 25.August Beratung über den Bau eines neuen Schützenhauses. Anwesend waren 46 Schützenbrüder. Kostenanschlag 2000 Thaler. Im Oktober brannte das Haus völlig ab. Bau-Contract vom 5.November mit Bergwerksdirektor Moritz Koch im Kreisamt zum Bau eines neuen Schützenhauses. 1830 Am 29 Okt.erfolgte die Bauabnahme durch Kammerbaumeister C.Blumenstengel. 23 Beanstandungen mußten beseitigt werden. Am 26. November waren die Mängel beseitigt und C.Koch übergab das neue Schützenhaus.(Der heutige Altbau mit Gaststube und Königssaal) Schützenwirth wurde Carl Nievert. 1833 Am 4. Nov. Abschätzung des neuen Schützenhauses. Summa 2500 Thaler. Am 7. Dez. Gerichtsbescheid: Keine Hypothekenschulden auf Haus 469 b. 1838 Gnadengeschenk von 15 Thaler aus herzoglicher Finanzkasse u. 8 Thaler aus Stadtkasse zum Freyschiesssen. 1843 Einladung v. 20. März zur 300 Jahrfeier am 18. u. 19. April nach Halberstadt. Die Halberstädter Schützen haben alle Bruderschaften mit denen sie schon 1319 verbündete war eingeladen. Schoßkönig G.Zater stiftet eine Silberkette 1846 Bau eines Tanzzeltes auf der Masch: Rechnung vom 30.Sept. 452 Thaler, 19 gute Groschen 8 Pfennige. Das Geld wurde durch Sammlungen Erbracht. 1848 Am 20. Mai Neue Satzungen vom Magistrat. 6 Schützenmeister und der Bürgermeister als Schützenvorsteher bilden den Vorstand. 1852 Im Juli. Erstes Schießen der Städte Braunschweig, Wolfenbüttel Königslutter, Seesen, Schöningen, Scheppenstedt und Helmstedt in Scheppenstedt. 1853 Gr. König Eimke stiftet aus Freude seine Königsprämie vo 50 Thalern der Schützenbrüderschaft. 13. März. Kostenanschlag mit Zeichnung für ein neues Schießhaus. 1855 Vertrag vom 19. Febr. zwischen Bürgermeister u. Schützenmeister laut Corporationsrecht, erfolgte die Übergabe des Schützenhauses und des Platzes in eigener Verwaltung der Schützenbrüderschaft. 1857 13. Apr. Kostenanschlag mit Zeichnung über eine Vergrößerung des Schützenhauses. 1855 4. Juli. Bei der herzoglichen Leihaus-Administration wird eine Anleihe von 900 Thalern gegen Verpfändung des gesamten Grundstücks aufgenommen. Es verbürgte sich Bürgermeister Claus. Am 30. Juni 1880 erfolgte die Rückzahlung und Löschung. 1861 11. Juli Gründung des Deutschen Schützenbundes in Gotha 1863 Am 11. Okt. Gedenkfeier an die Völkerschlacht von Leipzig. Pflanzung einer Erinnerungseiche mit Gedenkstein auf der Masch.(Der Findling wurde erst 1913 aufgestellt.) Der Stein wurde 1982 bei der Befestigung des Platzes vor den Hirsch gesetzt. Die Eiche musste wegen Trockenheit am 31.10.84 gefällt werden. 1864 Einladung zum Schützenfest am 4.-10. Juli nach Hannover. 1864 Helmstedt war Festort des "Braunschweigischen Landes-Bundesschießen" vom 28.-30.August. 10 Schießstände mit den Namen: Harz, Elm, Weser, Dorm, Asse, Helmstedt, Braunschweig, Oker, Solling, und Brocken waren aufgestellt. Die Entfernung nach den Scheiben betrug zwischen 600 u. 1050 Fuß. Am Festumzug nahmen die Vereine aus: Hohnsleben, Hötensleben, Jerxheim, Königslutter, Offleben, Schöppenstedt, Oschersleben, Magdeburg, Oebisfelde, Neuhaldensleben, Velpke, Harzer Schützenbund, Goslar, Harzburg, Lutter a.Bb, Oker, Seesen, Wolfenbüttel, Alversdorf, Bisdorf, Büddenstedt, Emmerstedt, Esbeck, Grasleben, Süpplingen, Wolsdorf, Wulfersdorf, Braunschweig und Schöningen teil. 1865 2. Deutsches Bundesschiessen in Bremen 1868 3. Deutsches Bundesschiessen in Wien. 1886 Beschluß v. 25. Feb. Beitritt zum "Schützenbund der Provinz Sachsen u. der Freistaaten Anhalt und Braunschweig. Div. Grundbuchauszüge u. Akten über Grundstücksankauf des Flurstück mit Graben Plan 307 u. 308. Kaufvertrag vom 21.1.1891. 2 Ha - 5, 55 a für 7000,- Mark. 1887 Einweihung des neuen Festsaales. 31. Mai Vertrag mit Schützendiener Karl Falke. 2. Sept. Schreiben vom Donnerstag - Schiessklub an den Vorstand mit der Bitte um Anlegung eines Jagdschiessstandes 80-100m. 1887 Schoßkönig Heinr. Schrader stiftet den silbernen Vogel für die kleine Königskette. Herr Paul Kühne stiftet eine Silberkette für den Vogel des Türkenkönig. 1888 Am 5. Juli Gründung des "Jungen Schützenzuges". 1869 Am 14. August Gründung des "Alten uniformierten Corps". 1890 Nach dem Ochsenschiessen wurde der Grundstein für die neue Schiesshalle u. der Scheibenstände gelegt. Baugelder wurden mittels Schuldscheinen erworben. 1891 21.1. Kaufvertrag mit dem Magistrat über den Ankauf des Grundstücks 907 ( 2 ha. 5,55a für 7000,- Mark. vom 22.5. Ein Schriftstück vom Mittwoch - Schiessklub über eine Spende von 50,- Mark. Am 28. Juni Einweihung der neuen Schiesshalle Neue Satzung: Zum Vorstand werden noch 2 Ältermänner gewählt. 1892 Beim Königsschießen einmaliges Ereignis. Der Mühlenbesitzer August Sternberg schoß auf 300m und 175m jeweils den besten Schuß und errang die Doppelkönigswürde. 1893 Beschluß v. 17.Juli: Königsschießen nur auf 175m. Es kann nur eine Königswürde errungen werden. Erweiterung der Schießhalle, der Scheibenstände und der darüber liegenden Wohnräume. Finanzielle Unterstützung von Consul Diekmann, welcher auch zu jeden Schützenfest 100,- bis 300,- Mark für Preise gespendet hat. Vom 25.-29. Juni: 14. Provinzial Bundesschießen anläßlich des 300 jährigen Bestehen der Brüderschaft. 17 Schützenstände standen zur Verfügung. 1906 Der Festsaal brannte ab. Wurde 1907 wieder erneuert. Zum Neubau des Saales wurden wieder Schuldscheine a.100 Mark gezeichnet. 1907 Wurde zum Schützenfest erstmals eine Jugendscheibe für Jugendliche von 17.-24 Jahre aufgestellt. Stadtrat Lehrmann stiftet dazu 100,- Mark 1909 Schützenfest wird erstmals als Volksfest ausgerichtet. 13 Helmstedter Vereine nahmen am Festzug teil. 1911 26. Provinzial-Bundesschießen in Helmstedt. Zum Schützenfest erstmals eine "Jagdmeisterscheibe". 1912 2. Sept. Wahl eines Oberschützenmeister u. 5 Schützenmeister. Der Oberschützenmeister hat die Brüderschaft nach innen u. außen zu vertreten u. die Versammlung zu leiten. Als Oberschützenmeister wurde H.Hennecke auf Lebzeiten gewählt. 1914 Letztes Schiessen auf die Türkenscheibe. Schützenfest kein Volksfest mehr, da keine Beteiligung der Vereine. 1914-1918 Schützenhaus wird Res. Lazarett. Während des 1. Weltkrieges fand kein Königsschießen statt. 1916 Gedenken an den verstorbenen Consul Diekmann und den letzten Türkenkönig Herrmann Stöber jun. Consul Diekmann vererbt der Brüderschaft 5000,- Mark. Ältermann Herm.Stöber stiftet ein Bild seines Sohnes als letzter Türkenkönig. 1919 Vermächtnis des Ältermann Herrmann Stöber: Am 24. Aug. übergab er der Schützenbrüderschaft die Kriegsanleihe Nr.9697665 über 1000,- Mark mit den Zinsscheinen ab 1.10.1919. Mit der Bedingung: Die Zinsen von 50,- M wie folgt zu verteilen. 5,-M für den Schützendiener um das Bild seines Sohnes zum Schützenfest mit einem einfachen Kranz zu schmücken. 45,-M für den besten Schuß auf der Jagdmeisterscheibe. 1920 Anleihe von 3000,- Mark von Schützenbruder Ahrens. Für Instandhaltung der Wohnungen von Wirth und Schützendiener. 1921 Streit bei der Königsproklamation. Den besten Schuß hatte Schützenbruder Anton, hatte nicht am Auszug teilgenommen. 2.ter war Schützenbruder Beyrich. Dritter war W.Danker er ging vor Gericht und bekam Recht, da Beyrich kein Helmstedter war. Rangabzeichen für Schützenmeister: goldenes Eichenblatt u.2 Sterne. 1922/23 Inflation: Ochsenschießen fiel wegen der Preise aus. Es wurde ein Rinderwurstessen veranstaltet und eine Ehrenscheibe ausgeschossen. Haushaltsvoranschlag: Etat 1.126.800,- Mark davon Gehalt für Schützendiener 25.000,-M dem Gr.König 25.000,- M dem Kl.König 20.000,-M und dem Jagdmeister 15.000,-M. Der Montagsschießklub sammelte von jedem Mitglied bis zu 22 Mio.Mark für das Denkmal für die 1914/18 gefallenen Kameraden. Am 9.März erfolgte die Einweihung. 1924 Statt Jagdmeister wurde der "Jagdkönig" ausgeschossen. 9.Okt. Gründung des "Donnerstag-Jagdschießklub-Horrido". Gebaut wurden 2 Rehbockstände vom Donnertag -Club, 8 Stände für 175m vom Verein und 2 Mädchenkammern auf dem Boden. 1925 Die Schützenbrüder: Schöneborn, Dir. Pfeiffer, Funke, Lehrmann u. Danker stifteten Geweihe zur Verschönerung des Saales. Bürgermeister u.Schützenvorsteher Dr.Velke bewilligt 45,-RM für den Kl.König (ehem.Schoßkönig) 3. Landesbundesschiessen in Braunschweig. Landeskönig wurde R.Clevert aus Helmstedt. Bericht vom 29. Okt. der Einkaufscommission fü Ochsenschießen. 1 Ochse von 730 kg für 48,-RM a Zentner. 1926 Vertrag mit dem Sportklub 02. Betr. Anerkennungsgebühr von 5,-RM jährlich für die Wegbenutzung über d. Schützenplatz. 4. Landesbundesschießen in Blankenburg. Landeskönig wurde W.Bosse aus Helmstedt. vom 6.-10.Juni Provinzial-Bundesschießen in Halberstadt. Für das beste Ergebnis von 21 Gilden errangen die Helmstedter Schützen das Fahnenband. 1927 Pachtvertrag mit der Stadt über die Wiese am Bötschenberg. Pacht auf 50 Jahre für jährlich 1000,-RM 18. Deutsches Bundesschießen in München. Herm.Hesse errang von 4500 Teilnehmern den 4. Preis, eine Prachtbowle im Wert von 650,-RM. Wilh.Schulze erregte Staunen als größter Schütze im Festumzug. Beschluß vom 25.Mai: Schützenfest wieder als Volksfest. Einladungen an 25 Vereine. 1928 Vers.Beschluß vom 10.Apr. Gründung der Jungschützenabteilung unter Leitung von H.Giermann. Jugend von 14-18 Jahre, KK.Abt. von 19-24 Jahre. Versorgung mit Leitungswasser und Gas. 1930 Wegen schlechter Zeiten kein Ochsenschießen, nur Essen. 1931 Das Eingangstor zum Maschplatz, welches im Jahr 1893 zu einer Landesausstellung von den Ziegelwerken erstellt und vom E.Lehrmann der Brüderschaft geschenkt, wurde am 16.März abgerissen. Beschluß: Gr.König 75,-RM, Kl.König u. Jagdkönig je 50,-RM. Unsitte mit übermäßigem Freibier soll aufhören. 1932 Jagdkönig H.Hampe stiftet eine neue Königskette. 1933 11. Braunschweigisches Landesbundesschießen in Helmstedt mit Schützen u. Volksfest am 25.Juni. Landeskönig wured Herm.Paul aus Helmstedt. Herzog Ernst August war als Protektor anwesend. Erstes Schießen um den Volkskönig. Die NS-Verbände hatten ihre Teilnahmen abgesagt. Von der totalitären Regierung wurde die Gleichschaltung aller u.Verbände eingeleitet. Die Schützenmeister mußten Mitglied der NSDAP werden. 1934 Neugliederung der Schützengesellschaften: Helmstedt im Deutschen Schützenverband des NS-Reichsbund für Leibesübungen - Gau Mitte-Niedersachsen. Jungschützenabteilung wird K.K.Abteilung. 1935 20. Deutsches Bundesschießen in Leipzig. Dazu großer Streit in Helmstedt wegen Entfernung eines Werbeplakates in "Funkes Bräustübl", weil das Hakenkreuz durch einen farbigen Streifen etwas verdeckt war. Viel Schriftverkehr zwischen der Schützenbrüderschaft und dem Schützenbund-Reichssportbund- Reichskulturministerium- Polizei u.s.w. Die Satzung von 1927 wird außer Kraft gesetzt. Am 3.Dez. wurde eine geänderte Fassung an die Stadt eingereicht. Nach mehreren Änderungen, der neuen Regierung entsprechend, wurde sie am 22.2. 1936 vom Braunschweigischen Minister des Inneren genehmigt. Auflösung aller eigenständigen Klubs der Schützenbrüderschaft. Donnerstag-Jagdschießklub wird Hegering 8. 1936 4.Aug.u.31.Aug. außerordentliche Generalversammlung. Betr.Abgabe des Schützenhauses mit allen Besitz an die Hermann-Göring-Stiftung zum Bau des Kreisjägerhofes. Die Versammlung mußte freiwillig zustimmen. Am 1. Okt. erfolgte die Übernahme der Masch von der Hermann-Göring-Stiftung. 1937 30.März Gen.Versammlung: Vereinsführer H.Kämpfer wird von Heinr.Grotefendt abgelöst. Bürgermeister u. Schützenvorsteher Drechsler leitet die Vorstandswahl. Vom 22.Apr.-14.Juni div. Vorstandsitzungen. Betr. Schützen u. Volksfest. Zeichenlehrer Marschner sollte einen großen Festumzug organisieren. Im Juli wurden die Schießhalle mit Veranda u. der Saal abgerissen. Viel Schriftverkehr mit dem Gausportführer und der H.G.Stiftung wegen zu träger Bautätigkeit und Behinderung des Schießbetriebes. 4. Dez. Ochsenessen auf der Masch. 80 Teilnehmer 1938 Weitere Verzögerungen der Bauarbeiten. Das Waterlo-Denkmal und der Gedenkstein 1914/18 wurden zum Sportplatz verbannt. Schützenfest und Königsschießen müssen ausfallen. Als Ersatz treffen sich die Schützenbrüder am historischem Eck vom Grünesholen. Am 11. Nov. neuer Einspruch wegen Nichteinhaltung des Baues für die Schießstände. Am 27.Nov. Große pompöse Einweihung des ersten Kreisjägerhofes im Großdeutschen Reich . (Ausführliche Beschreibung im Stadtarchiv).jaegerhof1 1939 Am 25.Juni sollte ein großer Kreisschützentag stattfindesn mit 360 Vereinen und über 500 Schützen. Da aber die Stände nicht fertiggestellt waren, mußte der Tag wie auch das Schützenfest ausfallen.Ersatz für die Schützenbrüder war wieder Treffpunkt wie beim Grünesholen. Beschluß vom 11. Okt.: Wegen Kriegslage soll vorerst kein Beitrag erhoben werden. Kreisjägerhof wird Res.-Lazarett. 1940 Schießstände immer noch nicht fertig. Im Juni wieder Ersatz - Grünesholen. 1941 Bei der Gen.Versammlung am 15. Apr. sind nur 31 Schützen anwesend. Ehrung für 35 Jahre Schützendiener an Karl Falke. 1943 Gen.Versammlung am 7. Apr. im Eisenbahn-Schießstand. Vorbereitung der 350 Jahr-Feier. Am 26. Juni Festakt zum 350 jährigem Jubiläum im Rathaussaal. Aug. Rüssemeyer sen. hält einen chronistischen Rückblick des Schützenwesens. Auf den provisorischen Schießständen nur Königs-u.Mannschaftsschießen mit der K.d.F. Scheibe. Nach dem Schießen Zusammenkunft im Feldschlößchen-Saalbau zur Siegerehrung. 1944 Am 20. Apr. Luftangriff auf Helmstedt. Das Türkentor und viele Häuser wurden getroffen. 150 Personen wurden getötet. 1945 Nach der Kapitulation Gesetz der Aalliierten Kontrollbehörde: Verbot aller Schützenvereine und Gliederungen. Beschlagnahme aller Jagd -u. Sportwaffen. Der Kreisjägerhof wird nach Auflösung des Lazaretts von der englischen Besatzung beschlagnahmt. Die Herrmann-Göring-Stiftung benannte sich um in "Stiftung Jägerhof".
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